Nachdem der Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien (ZfT) Faruk Sen in seiner Publikation die Türken mit den Juden verglichen hatte, teilte der Vorstand des ZfT am vergangenen Donnerstag mit, dass man beim Kuratorium die Abberufung des Herrn Sen beantragen werde. In dem türkischen Blatt „Referans“ gab Sen seinem Artikel die Überschrift „Die neuen Juden Europas“. „Obwohl unsere Menschen, die seit 47 Jahren in Mittel- und Westeuropa beheimatet sind, 125 000 Unternehmer mit einem Gesamtumsatz von 45 Milliarden Euro hervorgebracht haben, werden sie – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und unterschiedlichen Erscheinungsformen – wie die Juden diskriminiert und ausgeschlossen“, heißt es in einer Textpassage.
„schwer geschadet“
„Die Äußerungen haben dem deutsch-türkischen Verhältnis schwer geschadet“, heißt es in der Begründung des Vorstands. Auch habe der Sen dem Institut und der Integrationspolitik geschadet. Sen solle deshalb mit sofortiger Wirkung von der Wahrnehmung seiner Geschäfte entbunden werden, forderte der Vorstand. Der Vorsitzende des Kuratoriums ist der nordrheinwestfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU). Noch hat das Kuratorium nicht getagt, aber das Schicksal des Sen scheint schon besiegelt zu sein.