Zur Vorbereitung des bundesweiten Aktionstags am 29.09.12 haben sich die Kölner Sozialverbände, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften gemeinsam auf den Weg gemacht, um das Thema der Vermögensverteilung zum Gegenstand breiter gesellschaftlicher Diskussion zu machen. Eine der bundesweiten zentralen Demonstrationen und Kundgebungen wird neben den Städten Berlin, Hamburg, Frankfurt/M. in Köln stattfinden.
Am 30.08.12 um 10.45 Uhr werden die Bündnis-Träger-Organisationen in einer Pressekonferenz im Kölner DGB-Haus das Bündnis „umfairteilen – Reichtum besteuern!“ vorstellen und die Gründe für die Kampagne erläutern.
Christa Nottebaum, Kölner ver.di-Geschäftsführerin zu den Gründen für das ver.di-Engagement: „Während die öffentlichen Kassen leer sind, geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auf. In den letzten Jahrzehnten ist die Finanzierung der öffentlichen Haushalte immer mehr zur Sache der „kleinen Leute“ geworden, während Reiche und Konzerne in den Genuss umfangreicher Steuererleichterungen kamen. Hier brauchen wir wieder mehr Gerechtigkeit. Starke Schultern müssen zukünftig wieder mehr schultern als schwache Schultern. Deswegen fordert ver.di als ein Element die Wiedereinführung der Vermögenssteuer!“
Özlem Alev Demirel Bundesvorsitzende der MigrantInnen Selbstorganisation DIDF (Föderation der demokratischen Arbeitervereine) ergänzt: „ Überall wird über die zu schnell tickende Schuldenuhr gesprochen, doch ihre Kehrseite ist das private Vermögen einiger weniger. Die reichsten 10 % besitzen ca. 4,8 Billionen Euro. Demgegenüber stehen 2,2 Bilionen Euro Schulden. Das heißt, Geld ist genug da, aber es ist nicht gerecht verteilt. Statt die Millionäre und Vermögende zu Kasse zu bitten, wurde in den letzten Jahren eine Politik auf Kosten der Armen und Ärmsten der Armen gemacht. Von Hartz IV, Leiharbeit und präkerer Beschäftigung sind vor allem auch Migrantinnen und Migranten betroffen. Es muss endlich umfairteilt werden!“
Jutta Sundermann, Mitglied im Koordinierungskreis von Attac sagte: „Umfairteilung ist aus sozialen, aus demokratischen und ökonomischen Gründen geboten. Längst wird die Demokratie in Mitleidenschaft gezogen, verschuldete Kommunen verlieren ihre Budgethoheit, Parlamente geben ihre Kompetenzen ab. Ökonomisch bedeutet die aktuelle Kürzungspolitik aufgrund der Schulden den direkten Weg in die Rezession während die extrem großen Vermögen für hochriskante Finanztransaktionen genutzt werden und zugleich Macht und Erpressungspotential der Finanzmärkte erhöhen.