Am 25. November erheben wir unsere Stimme für Frieden und ein Leben ohne Gewalt!

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Der 25. November ist kein zufälliges Datum. Sein Ursprung liegt in Lateinamerika: An diesem Tag gedenken wir weltweit der Mirabal-Schwestern – Patria, Minerva und María Teresa -, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom Geheimdienst des Diktators Rafael Trujillo entführt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet wurden. Ihr Tod wurde als „Unfall“ verschleiert, doch in Wahrheit wurden sie getötet, weil sie für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit kämpften.1981 erklärten lateinamerikanische Frauen den 25. November zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen. 1999 erkannten die Vereinten Nationen ihn offiziell als „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ an.

Seither erinnern Frauen weltweit an den Mut der Mirabal-Schwestern – und setzen ihren Kampf fort: gegen Gewalt, Unterdrückung, Diskriminierung und Krieg, und für Frieden, Gleichberechtigung, Solidarität und ein Leben in Würde und ohne Angst.

Schließen wir uns den weltweiten Protesten am 25. November 2025 an – für ein sofortiges Ende der Kriege für die Sicherheit und den Schutz von Frauen!

Auch in diesem Jahr steht der 25. November im Zeichen anhaltender Kriege. Der Krieg in der Ukraine dauert nun fast vier Jahre, und im Nahen Osten führt die israelische Regierung seit Oktober 2023 einen verheerenden Genozid gegen die palästinensische Bevölkerung – auch über die Grenzen von Gaza hinaus. Laut UN Women (Mai 2025) wurden im Gazastreifen bereits über 28.000 Frauen und Mädchen getötet, rund eine Million sind auf der Flucht. Jede Frau und jedes Mädchen ist dort von Hunger und Vertreibung bedroht. Die Lebensbedingungen sind zerstört, und die humanitäre Lage spitzt sich weiter zu. Auch im Sudan verschärft sich die Lage dramatisch. Nach der Einnahme der Großstadt al-Faschir in der Region Darfur durch die RSF-Miliz sind erneut zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen. Die Situation ist lebensbedrohlich – Berichte über willkürliche Festnahmen, Massengewalt und den systematischen Einsatz sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe häufen sich.

In allen Kriegen tragen Frauen und Kinder die schwersten Lasten – sie verlieren ihr Zuhause, ihre Sicherheit und ihr Leben. Diese Tragödien sind keine Zufälle, sondern Folgen politischer Entscheidungen, für die auch die deutsche Regierung Mitverantwortung trägt.

…die vollumfängliche Umsetzung der Istanbul-Kovention!

Die Folgen dieser Kriege sind nicht auf die Kriegsgebiete begrenzt – sie treffen Frauen weltweit, auch hier in Deutschland. Militarisierung, Aufrüstung und steigende Energie-, Wohn- und Lebenshaltungskosten machen das Leben von Frauen unerträglich. Während die Bundesregierung Milliarden in Rüstung investiert und zugleich steuerliche Entlastungen für Reiche schafft, werden die Budgets für den Schutz von Frauen vor Gewalt und für soziale Sicherheit gekürzt.

Deutschland hat zwar die Istanbul-Konvention unterzeichnet, doch bis heute kaum Schritte unternommen, um deren Verpflichtungen umzusetzen. Es fehlen mehr als 12.000 Frauenhausplätze. Frauen werden in 2/3 der Fälle abgewiesen und müssen zurück in ein Umfeld, in dem sie erneut Gewalt erfahren.

… für gleichen Lohn bei gleicher Arbeit, höhere Reallöhne, eine sichere Rente, kostenlose Kinderbetreuung!

Gleichzeitig steigen die Kosten für Kinderbetreuung und Bildung, Kitas schließen wegen Personalmangels, und viele alleinerziehende Frauen wissen nicht, wie sie die nächste Rechnung bezahlen sollen. Millionen von Frauen kämpfen tagtäglich ums Überleben – in einem System, das sie im Stich lässt.

Armut nimmt Frauen die Möglichkeit, aus Gewalt zu fliehen.
Während Reichtum wächst, leben immer mehr Frauen in Armut – besonders Alleinerziehende, Frauen in Niedriglohnjobs und Rentnerinnen. Noch immer verdienen Frauen 16 % weniger als Männer. Wer finanziell abhängig ist, kann kaum ein eigenes, sicheres Leben aufbauen. So entsteht ein Kreislauf aus Armut und Gewalt, der viele Frauen in gewaltvollen Beziehungen gefangen hält.

…ein Leben ohne Gewalt – die Bestrafung von Frauenmorden als Femizide und das uneingeschränkte Recht auf Schwangerschaftsabbrüche!

In Deutschland wird fast jeden Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Alle drei Minuten erlebt eine Frau Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat. Die Taten bei Femiziden werden oft mit „Beziehungsdramen“ oder „Familienstreitigkeiten“ abgetan und nicht als das benannt, was sie sind, nämlich Femizide. Diese Verharmlosung führt dazu, dass Täter zu mild bestraft werden.

…Solidarität und gegen Rassismus!

Mittlerweile kennt jeder die Stadtbild- und ergänzende Fragen-sie-ihre-Töchter-Aussage von Bundeskanzler Merz, die tausende protestierende Menschen auf die Straßen brachte, die dem nicht zustimmen. Aber abgesehen davon, dass der gleiche Mann etliche Gesetze ablehnte, wie etwa 1997 das Gesetz, das Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellte – ist es keine Seltenheit, dass reale Probleme in der Gesellschaft auf Minderheiten abgewälzt werden, um von den eigentlichen Verursachern abzulenken und sich der Problematik nicht im Kern zu widmen. Nicht das erste Mal nutzen rechte Parteien Krisen und Ängste, um Hass zu schüren und uns gegeneinander auszuspielen – gegen Geflüchtete, gegen Menschen mit Migrationsgeschichte. Ihr Ziel ist nicht Schutz oder Gerechtigkeit, sondern Spaltung und Politik im Interesse der Reichen.

Doch wir wissen: Nur gemeinsam können wir uns wehren. Am 25. November zeigen wir unsere Stärke – gegen Krieg, Gewalt und Rassismus. Als DIDF rufen wir alle auf, sich den Protesten anzuschließen und gemeinsam für Gleichberechtigung und Solidarität einzustehen.