Der Internationale Tag gegen Rassismus wurde im Jahr 1966 durch die Vereinten Nationen ausgerufen. Hintergrund ist die blutige Niederschlagung einer Demonstration in Sharpeville gegen die rassistischen Passgesetze des Apartheid-Regimes von Südafrika, am 21. März 1960. 69 Menschen wurden dabei von der Polizei getötet. Seitdem wird der 21. März und in vielen Ländern eine Woche als Symbol gegen rassistische Diskriminierung und Spaltung begangen.
In allen Regionen der Welt leiden zu viele Menschen, unterdrückte Minderheiten, Indigene und Einwanderer unter Ungleichbehandlung, Ausgrenzung, Stigmatisierung und Repressionen, die der Rassismus mit sich bringt.
Wie wir vor allem in den letzten Monaten erlebt haben, ist der Kampf gegen Rassismus in Deutschland nicht wegzudenken. Die Stimmung gegen Migranten und Geflüchtete wird immer weiter angeheizt, die Polarisierung nimmt zu.
In Deutschland leben Geflüchtete konzentriert in Camps, teilweise ohne Privatsphäre und Schutz vor Belästigung und Gewalt. Viele dürfen nicht arbeiten und sollen demnächst auch noch in unbezahlte Zwangsarbeit gedrängt werden. In einigen Bundesländern wurde die Bezahlkarte eingeführt, die es den Menschen unmöglich macht, einzukaufen, was und wo sie möchten, Geschenke zu kaufen oder anderen soziale Aktivitäten nachzugehen.
Doch auch für die Migranten, die seit vielen Jahren hier leben, sind die Probleme längst nicht beendet. Nahezu 14 % der Bevölkerung lebt seit Jahrzehnten ohne deutschen Pass und somit ohne das Wahlrecht. Diejenigen, die arbeiten dürfen, werden insbesondere dort beschäftigt, wo es an Beschäftigten fehlt und das sind die besonders anstrengenden unsicheren und schlecht bezahlten Arbeiten. Fast ein Drittel des prekären Arbeitssektors in Deutschland wird von migrantischen Werktätigen geleistet und dennoch ist es immerzu die Immigration, die die sozialen Probleme des Landes verursachen soll.
Vor allem mit dem Neuentflammen des Nahostkonflikts, werden insbesondere Muslime und diejenigen, die als Muslime wahrgenommen werden, systematisch diskriminiert und kriminalisiert. BILD-Manifeste, Demonstrationsverbote oder Gesinnungseide sollen diejenigen leisten, die sich in erster Linie solidarisch mit der Zivilbevölkerung in Palästina zeigen und eine Ende der Zerstörung und des Tötens fordern. Dass Deutschland alles tut, um die Grenzen Europas zu schließen und in seinen Augen „nicht-verwertbare“ Menschen loszuwerden, ist Teil des Problems.
Der Kampf gegen Rassismus ist der Kampf für ein gutes Leben für alle, gegen die Spaltung. Dafür stehen wir ein in unseren, Stadtteilen, Schulen, Arbeitsplätzen, Unis , Sport- und Musikvereinen.
In Deutschland sind nach der Enthüllung eines geheimen Treffens von AfD Politikern und Rechtsradikalen Ideologen und Geldgebern mehr als 3 Millionen Menschen auf die Straße gegangen und die Proteste gehen weiter. Als türkeistämmige Menschen in Deutschland sollten wir nicht Zuschauer dieser Bewegung sein.
Die Morde des NSU, das Massaker an Jugendlichen in Hanau, die Brände in Rostock und Solingen, die Morde von Migranten durch die Polizei waren keine Einzelfälle, sondern der organisierte Rassismus, der von der etablierten Politik geschützt und gefördert wird! Schließen wir uns mit unseren Familien, Nachbarn, Kollegen, Kindern und Jugendlichen den Protesten an und solidarisieren wir uns mit den Kämpfen weltweit.
DİDF BUNDESVORSTAND