(AFP) Ein Jahr nach der Verabschiedung des Nationalen Integrationsplans fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mehr Engagement der Politik bei der Umsetzung der gesteckten Ziele. Der Plan kranke daran, dass rechtliche und politische Rahmenbedingungen von vorneherein ausgeblendet worden seien, erklärte das DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin. Als Beispiele nannte sie die Schaffung gleicher Teilhabechancen im Bildungssystem, die Abschaffung der Kindergartengebühren, die Erleichterung der doppelten Staatsbürgerschaft und die Bekämpfung von Rassismus.
Die Bundesregierung setze zu stark auf die Beseitigung vermeintlich vorhandener Defizite auf Seiten der Migranten, erklärte Buntenbach. Der DGB wolle dagegen die Teilhabe von Einwanderern und die Chancengleichheit für sie verbessern. Als Positivbeispiel nannte sie Betriebsvereinigungen zur Gleichbehandlung, die vor allem in der Chemie-, Metall- und Elektroindustrie abgeschlossen worden seien. Darin sei festgelegt, dass die kulturelle und ethnische Herkunft bei der Auswahl von Auszubildenden nicht berücksichtigt werden dürfe.