Nach monatelangen Vorbereitungen hat sich am vergangenen Samstag in Düsseldorf der Europäische Friedensrat Türkei gegründet. Aus verschiedenen Ländern nahmen 250 Delegierte an der Gründungskonferenz teil.
Die neu gegründete Organisation möchte die Arbeiten des türkischen Friedensrates für die friedliche Lösung des türkisch-kurdischen Konfliktes unterstützen. Zu diesem Zweck kamen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien, der Schweiz, Österreich und Schweden rund 250 Delegierte zusammen. Gemeinsam diskutierten die Anwesenden, welchen Beitrag Menschen aus Europa dazu leisten können, um den türkisch-kurdischen Konflikt demokratisch zu lösen.
Murat Cakir machte im Namen der Initiatorengruppe, die die Konferenz organisiert hat, darauf aufmerksam, dass türkisch- und kurdischstämmige Menschen außerhalb der Türkei große Hoffnungen mit dem neuen Friedensrat verbinden. Cakir, der auch Pressesprecher der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist, will die Friedensbewegung in Europa für die Ideen des Friedensrates und die in Europa lebenden Migranten für die Friedensfrage gewinnen. Während er sich über die Schwierigkeiten im Klaren ist, sieht er die Notwendigkeit für einen europäischen Friedensrat Türkei. “Es gibt viele Gründe, warum wir aktiv werden müssen.”
Prof. Cengiz Gülec, Sprecher des Friedensrates in der Türkei, sieht ein Erstarken der türkischen Friedensbewegung. Auch bedeutende Vertreter der Friedensbewegung in Europa nahmen an der Konferenz teil. In einer Podiumsdiskussion, die von Edgar Auth von der Frankfurter Rundschau moderiert wurde, diskutierten der Sprecher des deutschen Friedensrates Peter Strutynski, der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag Norman Paech und der Sprecher des Dialog-Kreises Prof. Andreas Buro über die Rolle der europäischen Friedensbewegung bei der Lösung der “Kurdenfrage” in der Türkei
Um die vielen Vorhaben umsetzen zu können, wählte die Versammlung 51-köpfigen Koordinationskreis. Dieser wiederum bestimmte eine Geschäftsführung aus 11 Personen. Unter diesen sind Murat Cakir (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Turgut Öker (Alevitischen Gemeinde Deutschland), Yücel Özdemir (Journalist), Mehmet Şahin (Dialog-Kreis), Doğan Özgüden (Schriftsteller), Koray Düzgören (Journalist, London), Mustafa Peköz (Schriftsteller, Paris).