Die neu veröffentlichte Studie des Berlin-Institutes „Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland“ hat für große Diskussionen gesorgt. Das zentrale Ergebnis der Untersuchung: Die Türken sind die Bildungsverlierer des Landes.
30 Prozent der Türkischstämmigen sind ohne Schulabschluss, nur 14 Prozent haben Abitur. Im Vergleich zu anderen Zuwanderergruppen sind die Türken häufiger erwerbslos. Im Saarland sind die Integrations-Probleme am größten. 45 Prozent der Türken und Türkischstämmigen dort sind ohne Bildungsabschluss. Die Aussiedler schneiden deutlich besser als die Türkischstämmigen ab: Nur 3 Prozent sind ohne Abschluss, 28 Prozent haben sogar die Hochschulreife.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, bezeichnete die Ergebnisse als „dramatisch“ und forderte eine Verdopplung der Integrationsanstrengungen. Sevim Dagdelen, integrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, bezeichnete den Integrationswillen der Bundesregierung als ungenügend. „Obwohl die wesentlichen Handlungsfelder und die Knackpunkte der Politik seit Jahrzehnten bekannt sind, hat sich im Leben der meisten Migrantinnen und Migranten nicht viel verändert.“ Die bisherige Arbeit der Bundesregierung bezeichnete Dagdelen als „mangelhaft“.