Der Zug der Erinnerung hat nach langen und entwürdigenden Diskussionen am vergangenen Sonntag nun doch Halt in Berlin gemacht. Die Ausstellung wurde am Berliner Ostbahnhof gezeigt. Der Zug erinnert an die Kinder, die per Bahn in die Konzentrationslager der Nazis transportiert wurden.
Die Deutsche Bahn sorgte im Vorfeld mehrfach für Skandale und heftige Diskussionen. Sie hatte die Einfahrt in den Berliner Hauptbahnhof verweigert und nur sehr kleine Bahnhöfe für die Ausstellung angeboten. Bahnchef Hartmut Mehdorn wehrte sich mit fadenscheinigen Begründungen gegen die Ausstellung am Hauptbahnhof. Er begründete seine Absage mit technischen Vorwänden. Die Initiatoren erklärten auf ihrer Homepage: „Wir rufen dazu auf, sämtliche Opfer des NS-Terrors am ‚Zug der Erinnerung‘ würdig zu ehren. Der Boykott und die fortlaufenden Behinderungen können das öffentliche Andenken nicht verdrängen.“ Großen Unmut rief auch die Tatsache hervor, dass die Bahn für Bahnhofsaufenthalte der Ausstellung Kosten berechnet. Insgesamt will die Bahn am Zug der Erinnerung 100.000 Euro verdienen.
Der Zug der Erinnerung hat bereits an 48 Stationen Halt gemacht; die Ausstellung sahen sich bislang 160.000 Menschen an. Die bewegende Ausstellung stellt das Schicksal von Kindern dar, die wegen ihrer Herkunft oder ihrem körperlichen Zustand in den Vernichtungslagern der Nazis getötet wurden.Die Ausstellung wird am 8. Mai 2008 in Auschwitz ankommen.
Weitere Infos unter www.zug-der-erinnerung.eu/