Mehrere Zehntausend Menschen haben am Samstag erfolgreich den Anti-Islam-Kongress von europäischen Rechten blockiert. Die Gegendemonstranten hatten alle Zufahrtswege zum Heumarkt versperrt, wo „pro Köln“ mit den Spitzen von Europas Rechtsextremen einen Kongress gegen eine angeblich Islamisierung durchführen wollten.
Weil das breite Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, linken Gruppen und Migrantenorganisationen Brücken, Fußgängerwege und Bahnen blockiert hatte, schafften es gerade einmal rund 50 Rechte zum Kongress. 150 Rechtsradikale saßen auf dem Köln/Bonner-Flughafen fest und fanden keine Möglichkeit, in die Innenstadt zu kommen. Polizeipräsident Klaus Steffenhagen verbot die Veranstaltung am Samstagmittag nur wenige Minuten nach ihrem Beginn. „Für uns hat die Sicherheit der Kölner Bevölkerung höchste Priorität. Es wäre völlig unverhältnismäßig, den 300 Teilnehmern der Pro-Köln-Veranstaltung mit Wasserwerfern und Spezialeinheiten den Weg zum Heumarkt zu ebnen“, begründete er das Verbot.
Die Demonstranten zeigten sich fest entschlossen, möglichst keinen Rechtsextremen zum Veranstaltungsort durchzulassen. Stellenweise kam es zu Auseinandersetzungen mit Rechten und der Polizei.
Die DIDF war mit mehreren Hundert Menschen auf der großen Blockadeaktion. „Das war ein großer Erfolg für alle Demokraten“, erklärte der DIDF-Vorsitzende Hüseyin Avgan. „Die Rechtsextremen haben sich blamiert.“ Ähnlich sieht es Sevim Dagdelen, DIDF-Mitglied und Bundestagsabgeordnete der Linkspartei. „Das ist ein voller Erfolg für die Kölner“. Sie hatte sich sogar auf die Veranstaltung der Rechtsextremen getraut und gegen die Veranstaltung protestiert.
„Pro Köln“ zeigte sich nach der Blamage wütend. Der Fraktionsgeschäftsführer von Pro Köln im Stadtrat, Manfred Rouhs, kündigte an, man werde die Entscheidung vom Verwaltungsgericht überprüfen lassen.
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