Am 17. November ist es wieder soweit. Bundesweiter Bildungsstreik und Aktionswochen lassen nicht lange auf sich warten.
Bei dem letzten bundesweiten Bildungsstreik nahmen im Juni über 270.000 Menschen in über 100 Städten teil. Trotz des großen Interesses an den Streiks gab es nur kleine Zugeständnisse seitens der Bildungspolitiker. Aber leider haben sich bisher keine der zentralen Forderungen der streikenden Jugendlichen erfüllt. Daher rufen die Bündnisse in den einzelnen Orten und die „Projektgruppe Bildungsstreik 2009“ zum Weitermachen auf. Vom 17. November bis zum 10. Dezember sollen wieder bundesweite Aktionen stattfinden. Der Bildungsstreik wird in einen internationalen Zusammenhang gestellt. So soll mit den Protestbewegungen in anderen Ländern wie Frankreich solidarisiert werden. Am 17. November rufen die Bündnisse zu bundesweiten Demos und Streiks auf. Ein Ziel soll sein, mehr Haupt- und Realschüler für die Aktionswochen und vor allem für den Streiktag zu mobilisieren. Vor allem ist aber festzustellen: Der Anteil der Migranten an den Streikenden und Bündnissen ist wenig.
Woran mag das liegen? Was denken wir Migrantenjugendlichen?
Viele meinen wir können nix ändern oder es würde uns nix bringen, weil uns sowieso keiner ernst nimmt, weil eine Person mehr oder weniger nichts ausmacht oder bisher auch niemanden interessiert hat, was wir zu sagen haben und mit welchen Problemen wir Tag täglich konfrontiert sind. Hinzukommt der Pessimismus und die schlechte Motivation, weil die Zukunft für uns meist nur Arbeitslosigkeit, schlecht bezahlte Jobs oder Hartz IV bereit hält. Aber gerade aus dem Grund, weil unsere Zukunft nicht gut aussieht, müssen wir etwas dagegen machen. Nicht andere protestieren lassen, wenn wir am meisten von diesem schlechten Bildungssystem betroffen sind. Wenn wir alle Gemeinsam für eine bessere Bildung und Zukunft demonstrieren, dann werden wir auch was erreichen. In der Geschichte ist es immer so gewesen, Schüler, Studenten, Auszubildende und Arbeiter mussten sich ihre Rechte erkämpfen, es wurde ihnen bis heute keines Geschenkt. )))
Das Interessante ist, die am meisten von dem schlechten Bildungssystem betroffen sind, nehmen am wenigsten an den Protesten teil. Obwohl sie die Massen der Schülerschaft als Haupt- und Realschüler darstellen. Zudem gibt es an vielen Haupt- und Realschulen keine oder nicht gut funktionierende Schülervertretungen (SV`s), das muss sich ändern. SV`s sind dazu da, um die Interessen der Schülerschaft zu vertreten. Es muss jedem Jugendlichen klar sein, wie wichtig es ist, sich für die eigene und gemeinsame Zukunft von Schülern, Azubis, Studierenden und Arbeitern einzusetzen. Also beteiligt euch und mobilisiert für den bundesweiten Streik am 17. November und zu den örtlichen Aktionen. Wir müssen uns mehr Gehör verschaffen, indem wir alle Teilnehmen, damit sich endlich etwas verändert. Hierzu ist auch geplant die Kultusministerkonferenz (KmK) am 10.12.09 in Bonn zu blockieren.
Wir müssen jetzt etwas verändern!
Politiker, Wissenschaftsinstitute, Medien und vor allem die neue Regierung reden wieder intensiv über die Krise. Wir aber wissen alle was das bedeutet: Banken und Konzerne kriegen Milliardenbeträge geschenkt und der normale Bürger darf es dann ausbaden. Das bedeutet, dass es zu weiterem Lohnabbau, Arbeitslosen, zu Kürzungen für Hartz IV-Empfänger und Rentner kommt, zu Kürzungen im Sozialwesen und natürlich auch im Bildungssystem. Es fließen jetzt schon mindestens 30-40 Milliarden Euro zu wenig in die Bildung. Auch nach dem Regierungswechsel sind keine großen Änderungen zu erwarten.