Die Kölner Rede des türkischen Ministerpräsident Tayyip Erdogan stellt keinen Beitrag für die Integration der Migranten dar. Im Gegenteil: Erdogan hat die türkeistämmigen Migranten dazu aufgefordert, als Vertreter der Türkei zu handeln.
Damit verhindert er, dass die Migranten zu einem festen Teil der deutschen Gesellschaft werden. Erdogan will ganz offensichtlich den Einfluss der Türkei auf die hier lebenden Migranten erhöhen
Der Vorschlag, türkische Schulen und Universitäten zu errichten, stößt in dieselbe Richtung. Türkischstämmige Schüler in eigene Schule zu packen, wird keine Probleme lösen, sondern nur welche schaffen. Der Kontakt zwischen Migranten und Deutschen wird damit geschwächt. Stattdessen befürworten wir türkischen Fremdsprachenunterricht, an dem auch deutsche Schüler teilnehmen können.
Erdogan spielt sich als Vertreter der hier lebenden Türken auf. Dass so viele türkischstämmige Menschen ihn als legitime Stimme anerkennen, ist ein Armutszeugnis der deutschen Integrationspolitik. Erdogan täte gut daran, sich um die Minderheitenprobleme in seinem eigenen Land zu kümmern, statt eine Minderheit in Deutschland vertreten zu wollen.