Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Lage von Frauen weiter verschärft. Überkommene Geschlechterrollen haben wir nie verlassen – sie gewinnen wieder deutlich an Gewicht. Die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit (Haushalt, Betreuung der Kinder, Pflege von Angehörigen) – wird überwiegend auf Frauen abgewälzt und stieg in der Pandemie deutlich an. Ausbeutung und Diskriminierung nehmen zu. Die Zahl der in Armut lebenden Frauen wächst stetig an. Besonders alleinerziehende Mütter und ältere Frauen können ihre Existenz nicht mehr sichern oder sind akut von Armut gefährdet. Frauen sind überproportional in prekärer Arbeit – in Minijob, Teilzeit und geringfügiger und befristeter Beschäftigung. Der Anteil der Frauen in der Dienstleistung und öffentlichen Daseinsvorsorge, wie im Gesundheits- und Erziehungswesen, in der Kranken- und Alterspflege, in der Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit, so wie im Verkauf und der Gastronomie. liegt durchschnittlich bei rund 80%. Frauenarbeit bleibt weiterhin unterbezahlt und ungleich. Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen liegt derzeit bei 18%. Wir Frauen wollen existenzsichere Löhne und Gehälter und fordern:
- Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit!
- Sozialversicherung ab dem 1. Euro.
- Die Ausweitung von kostenfreien Betreuungsplätzen!
- Nein zu Gewalt gegen Frauen!
Immer mehr Frauen wurden in der Pandemie Opfer von Gewalt. Jede Stunde werden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Alle zweieinhalb Tage wird eine Frau durch den männlichen (Ex-)Partner getötet. Die Lage bei den Schutz- und Hilfsmaßnahmen für gewaltbetroffene Frauen ist weiterhin eine Farce. Es fehlen Tausende Frauenhausplätze. Wir fordern
- den flächendeckende Ausbau und
- die ausreichende Finanzierung von Frauen- und Mädchenhäusern
- Solidarität mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst
Die Gewerkschaft befindet sich stellvertretend für fast eine Million ihrer Mitglieder, die in nahezu 90.000 Betrieben, Kindergärten und Pflegebereichen arbeiten, in Tarifverhandlungen. Es geht um bessere Arbeitsbedingungen und die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst. Auch Frauen, die im Gesundheitswesen arbeiten, bereiten sich darauf vor, ihre Forderungen am 8. März auf die Straßen zu tragen. Wir solidarisieren uns mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und unterstützen ihren Arbeitskampf für bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung.
FÜR DIE RECHTE DER FRAUEN: AM ARBEITSPLATZ, ZU HAUSE, IN DER GESELLSCHAFT!
Unser Verband unterstützt den Kampf der Frauen für gleiche Rechte und Gleichstellung am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft und beteiligt sich vielerorts mit lokalen Aktivitäten. Lasst uns gemeinsam für sichere Arbeit, für Gleichstellung und für ein Leben ohne Gewalt aktiv werden.