Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hat seinen Rücktritt von allen Ämtern angekündigt. Am 28. Mai soll ein neuer Ministerpräsident gewählt werden. Milbradt war wegen einem Kreditskandal unter Druck geraten.
Georg Milbradt hatte sich lange gegen einen Rücktritt gewehrt, doch zum Schluss versagte ihm wohl auch die eigene Partei die Unterstützung. Grund sind umstrittene Kredite, die sich Milbradt und seine Ehefrau von der Landesbank genehmigen ließen. Die Sachsen LB war nach riskanten Spekulationen auf dem US-amerikanischen Hypothekenmarkt im Sommer 2007 in die Krise geraten. In diesem Zeitraum wurde enthüllt, dass das Ehepaar Milbradt von der Sachsen LB 1996 und 1999 Kredite in Höhe von insgesamt 172.000 Euro in Anspruch genommen hatte.
Milbradt, der seit 2002 Ministerpräsident Sachsens ist, schlug Finanzminister Stanislaw Tillich als Nachfolger vor. Die Bundes-CDU steht hinter diesem Vorschlag. Die Opposition im Landtag zeigte sich wenig begeistert von der Personalentscheidung. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, forderte Neuwahlen. Die große Koalition in Sachsen sei erkennbar am Ende. „Wir brauchen eine neue Regierung unter Ausschluss der CDU“, erklärte er.