Am 28.04.2010, wurde ein 17-jähriger Antifaschist mit Migrationshintergrund von einem Nazi brutal zusammengeschlagen. Der Jugendliche erlitt daraufhin einen Herzstillstand und wurde im Krankenhaus anschließend ins
künstliche Koma versetzt, aus dem er erst nach mehreren Tagen erwachte.
Der Täter ist ein für seine Brutalität bekannter Fürther Neonazi, der zunächst vom Tatort geflüchtet war, sich aber einen Tag später den Behörden stellte. Er ist dem sogenannten „Freien Netz Süd“ zuzuordnen, einem Zusammenschluss bekennender Faschisten. Wie andere Nazis aus dem Umfeld des „Freien Netz Süd“ hat auch der Täter bereits in der Vergangenheit NazigegnerInnen angegriffen.
Wir sind entsetzt über das Vorgehen der Polizei!
Spätestens nachdem der Täter sich gestellt hatte, wusste die Polizei, dass es sich bei ihm um einen bekannten Nazi-Schläger handelt. Statt bekanntzugeben was wirklich geschehen ist, wurde versucht das Opfer mit dem Täter gleichzusetzen in dem wiederholt erklärt worden ist, dass das Opfer der „linksextremen Szene“ angehören würde!
Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Menschen die offen gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit auftreten und deswegen fast zu Tode geprügelt werden, hinterher als Jenseits der demokratischen Ordnung stehende „Außenseiter“ stigmatisiert werden. Die Tat wurde als Einzelfall und das Opfer gewissermaßen als Mittäter dargestellt!
Wir werden es nicht zulassen, dass Menschen die offen gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit auftreten, dabei selbst zum Ziel von Angriffen werden und von Seiten der Polizei als „Schuldige“ dargestellt werden! Wir fordern Aufklärung! Wir fordern von den Verantwortlichen und von der Polizei sich sowohl bei dem Opfer wie auch von der demokratischen Öffentlichkeit für ihre irreführende und gezielte Desinformationsstrategie zu entschuldigen. Wir erwarten auch dass hierfür die verantwortlichen Beamten zur Rechenschaft gezogen werden, entsprechende Maßnahmen ergriffen werden damit sich so etwas sich nicht wiederholt! Natürlich fordern wir ebenso vollständige Aufklärung des Angriffes im Interesse der Öffentlichkeit!
Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen! Weiterhin fordern wir:
-Solidarität mit den Opfer von Nazigewalt und ihren Angehörigen
-eine breite öffentliche Diskussion über die zunehmende rechte Gewalt
-ein entschiedenes Auftreten gegen die Aktivitäten des „Freien Netzwerk Süd“ und anderer neonazistischer Organisationen und Parteien
-Verbot aller faschistischen und rassistischen Organisationen