4. Mai 2008: Anlässlich der in letzter Zeit vorgefallenen Naziattacken und entsprechenden Gegenaktivitäten in ganz Kiel, kamen heute im besonders betroffenen Stadtteil Gaarden etwa 600 Menschen zu einer antifaschistischen Demonstration zusammen. Den Aufrufen der autonomen „Anti-Nazi-Koordination“ und einem Bündnis antifaschistischer Kräfte, mit Unterstützung durch DIDF und zahlreicher migrantischer Gruppen, folgten AntifaschistInnen und NazigegnerInnen aus vielen Spektren, so dass eine laute und erfrischend lebendige Demo durch den alternativ und migrantisch geprägten Stadtteil zog. Die Route führte kreuz und quer durch Gaarden, es gab verschiedene Redebeiträge auf deutsch und türkisch und verschiedene Solidaritätsbekundungen aus anliegenden Häusern. Halt gemacht wurde auch in der Preetzer Straße, wo die DemonstrantInnen sich noch mal mit Freude davon überzeugen konnten, dass die NPD-Kandidaten Nils Hollm und Thomas Krüger mitsamt ihren ekligen KameradenfreundInnen wieder ausgezogen sind. Während der Demo liessen sich nur kurz einige Nazis am Rand blicken, wirkten aber eher schüchtern…
Das Anliegen der Demonstration lag auch darin, die Presse, die von Anfang an zu den Vorfällen in Kiel schwieg, dazu zu „zwingen“ zu berichten, denn es ist nicht hinnehmbar dass Nazis organisiert linke Einrichtungen angreifen und Polizei und Medien so tun als herrsche ein unpolitischer Bandenkrieg. So wurde heute auch am Anfang der Demo darauf hingewiesen, dass das anwesende NDR-Team von den OrganisatorInnen ausdrücklich willkommen ist und Anfeindungen á la „Kameramann Arschlosch“ hier nicht erwünscht sind. Desweiteren richteten sich die Blicke natürlich auch auf den anstehenden NPD-Wahlkampf, gegen den am Tag vor der Wahl, am 24. Mai, eine weitere große Bündnisdemonstration in Kiel geplant ist.
Es war eine sehr schöne Demo, die Kraft und Zuversicht für die nächsten Wochen gibt, wo ein agressiver NPD-Wahlkampf und weitere Aktionen der Neonazis erwartet werden, und die gezeigt hat, dass Kiel noch immer kein gutes Pflaster für Nazis ist und es in absehbarer Zeit auch nicht werden wird.
Quelle: Indymedia