Nachdem mehrere Dutzend Angehörige der türkischen Armee und der PKK bei Kämpfen getötet worden sind, eskaliert der türkisch-kurdische Konflikt. Die türkischen Streitkräfte führen derzeit dies- und jenseits der Grenze zum Irak Bombenangriffe und eine Bodenoffensive gegen angebliche PKK-Stellungen durch.
Dieser Krieg, hat seit knapp 30 Jahren über 62.000 Menschen das Leben gekostet und mehr als 300 Milliarden Dollar verschlungen. Gegenwärtig ist die Kurdenfrage eine der wichtigsten Fragen der Türkei, die, wenn sie ungelöst bleibt, den Völkern in der Türkei noch mehr Leid zufügen wird.
Weder das türkische noch das kurdische Volk möchten diesen Krieg. Die Völker der Türkei streben nach einer demokratischen und friedlichen Lösung des Problems. Die türkischen und kurdischen Mütter trauern um ihre Kinder und fordern ein Ende dieses Leids.
Doch die herrschende Politik spielt ein doppeltes Spiel. Einerseits spricht sie seit Jahren über eine demokratische Öffnungspolitik, andererseits führt sie mit allen Mitteln die Unterdrückung des kurdischen Volkes und die Verleugnungspolitik weiter. In den letzten zwei Jahren wurden knapp 8.000 Kurden festgenommen, darunter Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Politiker und Bürgermeister. Sechs gewählte Abgeordnete sind weiterhin inhaftiert.
Es kann aber nur eine Lösung geben. Und das ist ein gleichberechtigtes, friedliches und demokratisches Leben aller Menschen in der Türkei. Durch Rufe nach Rache und Vergeltung, durch Nationalismus und Hetze gegen Forderungen nach Demokratie und Freiheit ist diesem Leid kein Ende zu setzen. Diese müssen endlich erhört werden.
Wir stellen uns auch gegen die nationalistische und rassistische Politik der in Deutschland ansässigen reaktionären türkischen Kräfte und Organisationen. Sie versuchen die Emotionen und die Trauer der Menschen zu instrumentalisieren. Wir verurteilen alle Versuche, die hier lebenden Türken und Kurden gegeneinander aufzuhetzen, aufs Schärfste.