Der am Mittwoch durch türkische Behörden verbotene Fernsehsender Hayat TV erlebt auch in Deutschland eine riesige Solidaritätswelle. Zahlreiche Bundestags- und Europaabgeordnete, Professoren und Gewerkschafter/innen haben einen Aufruf für Hayat TV unterzeichnet.
Der Germanist Prof. Dr. Norbert Mecklenburg von der Universität Köln, die Europa-Abgeordnete Sahra Wagenknecht, der DIDF-Vorsitzende Hüseyin Avgan, der IG Metall Ressortleiter Nafiz Özbek, der Regisseur Tonguc Baykurt und die Vorsitzende des Bundesverbandes der Migrantinnen Sidar A. Demirdöğen gehören zu den vielen Unterzeichern.
Am Mittwoch werden in vielen größeren Städten Delegationen türkische Konsulate besuchen und ihren Unmut über die Schließung von Hayat TV deutlich machen. Es werden vor Ort auch Pressekonferenzen abgehalten.
Ebenfalls am Mittwoch wird eine Delegation aus Politikern und Gewerkschaftern nach
Ankara fliegen und Gespräche mit dem türkischen Innenministerium sowie dem Fernsehrat
suchen, um Details über die Schließungsgründe zu erfahren und möglichen Spielraum der
türkischen Behörden auszuloten.
Der Fernsehsender wurde am vergangenen Mittwoch durch das türkische Innenministerium und den türkischen Fernsehrat geschlossen. Dem Sender, der auch in Köln produziert und in Deutschland über Satellit zu empfangen ist, wird vorgeworfen, separatistische Bestrebungen in der Türkei unterstützt zu haben. Das weist Hayat TV entschieden von sich. Die Macher von Hayat TV vermuten in der AKP-kritischen Berichterstattung den eigentlichen Grund für die Schließung.