Die größte Gewerkschaft Deutschlands, die IG Metall, geht mit wichtigen Forderungen in die diesjährigen Tarifverhandlungen. Sie fordert für die 3,6 Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten, gleichen Lohn für LeiharbeiterInnen, sowie mehr Mitsprache für Betriebsräte bei der Leiharbeit.
Es ist klar, dass diese Forderungen nicht nur die Metall-Beschäftigten und LeiharbeiterInnen in der
Metallbranche betreffen. Ein erfolgreicher Tarifabschluss der IG Metall wäre gleichzeitig ein Erfolg für die Beschäftigten in allen Branchen! Die Erhöhung der Löhne um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten würde sich auch
auf andere Branchen auswirken. Die Übernahme der Azubis und die Forderungen für die LeiharbeiterInnen stellen jedoch die eigentlich wichtigen Forderungen für alle Beschäftigten dar.
Nahezu alle Azubis landen nach Ende ihrer Ausbildung in befristeten Arbeitsverhältnissen – mit der Angst, danach keine Verlängerung zu bekommen und arbeitslos zu werden. Diese Unsicherheit macht eine persönliche Lebensplanung der
Azubis fast unmöglich. Solch ein Umgang mit Millionen junger Menschen und ihrer Zukunft ist menschenunwürdig und keineswegs hinnehmbar!
Die Situation von LeiharbeiterInnen, die oftmals nicht in der Lage sind, die nächsten Wochen zu planen, ist nicht besser. Sie arbeiten stets in der Sorge, jeden Moment in einen anderen Betrieb, in eine andere Stadt verlegt oder sogar grundlos entlassen zu werden. Damit nicht genug, sie arbeiten zu Löhnen, die für ein menschenwürdiges
Leben nicht ausreichen!
Großkonzerne wie BMW, Daimler, Volkswagen-Audi, Ford, Siemens, BASF, Bayer, etc. überlassen Teile ihrer Produktion Werkvertragsfirmen, um so der Kontrolle von Betriebsrat und Gewerkschaft zu entfliehen. Die Kette des modernen Handels mit ArbeiterInnen ist lang. Leihfirmen verleihen MitarbeiterInnen an Großunternehmen, die sie zuvor von anderen Firmen anwerben. In einigen Betrieben existieren so vier unterschiedliche Lohnsysteme.
LeiharbeiterInnen verdienen bis zu 67 Prozent weniger Lohn als die Stammbelegschaft trotz gleicher Arbeit. (siehe www.igmetall.de: “Schwarzbuch Leiharbeit”) Um diese Zustände zu beenden, bleibt kein anderer Weg, als sich für menschenwürdige Arbeits- und Lebensverhältnisse einzusetzen und zu kämpfen! Die Metall- Beschäftigten und ihre Gewerkschaft IG Metall haben im Kampf gegen prekäre Arbeit und Lohnungerechtigkeit einen wichtigen Schritt getan.
Wir, die Föderation der demokratischen Arbeitervereine (DIDF) stehen an der Seite der MetallerInnen und ihrer Gewerkschaft. Wir erklären unsere Solidarität und Unterstützung und rufen alle türkeistämmigen ArbeiterInnen auf,
sich diesem Kampf anzuschließen. Denn die Metall- Beschäftigten kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern für die gesamte Arbeiterklasse!
Für die Einheit der ArbeiterInnen!
Es lebe die Solidarität der Arbeiterklasse!
Gemeinsam sind wir stark!