Die Bundestagsfraktionen streiten sich über die doppelte Staatsbürgerschaft. SPD-Politiker erklärten, jungen Menschen ausländischer Herkunft die doppelte Staatsangehörigkeit erlauben zu wollen. Die CDU will hingegen eine Rückkehr zur alten Regelung, die die doppelte Staatsangehörigkeit nur in Ausnahmefällen erlaubt.
Nach dem aktuell geltenden „Optionsmodell“ müssen sich in Deutschland geborene Kinder von Ausländern bis zum 23. Lebensjahr für eine der beiden Staatsangehörigkeiten entscheiden, zuvor haben sie beide. Dieses Modell, das von der rot-grünen Regierung 2000 eingeführt wurde, will die SPD jetzt aufheben. Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz sagte: „Wir wollen das Optionsmodell lieber heute als morgen abschaffen. Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach will doppelte Staatsangehörigkeiten möglichst ganz abschaffen: „Wir wollen zurück zum alten Staatsangehörigkeitsrecht von vor 1999, weil es eben keine doppelte Loyalitäten bei der Staatsangehörigkeit geben kann“.
Auch Grüne und Linke fordern die Abschaffung des Optionsmodells und verlangen von der SPD, dass sie handelt. Die migrationspolitische Sprecherin der Linken, Sevim Dagdelen, sagte: „Die Optionspflicht für junge Erwachsene mit Doppelpass ist in der Tat gegen jede Vernunft und gehört abgeschafft.“ Als Regierungspartei stehe die SPD „in der Pflicht zu handeln statt zu schwätzen“.